Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen am Main e.
V.
Die Alte Kitzinger
Synagoge

Alte Synagoge
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Bau 1882/83
Einweihung 1883
Zerstörung in der sog. "Reichskristallnacht" am 10. 11. 1938
Restaurierung und Wiedereinweihung
1993
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Die Synagoge wurde von der Israelitischen Kultusgemeinde in Kitzingen 1883
erbaut. In der "Reichskristallnacht" (in Kitzingen in den
frühen Morgenstunden des 10. 11. 1938) verwüsteten die
Nationalsozialisten das Innere des Gebäudes und steckten es
anschließend in Brand.
1993 wurde die restaurierte Synagoge in einem feierlichen Akt - auch mit
jüdischem Gottesdienst - wieder "eingeweiht". An diesem Fest
nahmen auch jüdische ehemalige Bewohner Kitzingens (jetzt Israel und
USA) mit ihren Familien teil.
Von außen sieht die Synagoge heute fast wieder aus wie im Original. Die
beigegrauen, aus Kalkstein bestehenden Grundmauern, in die zur
Verzierung Buntsandsteinquader eingelassen sind, widerstanden den
Flammen.
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"Synagoge in der Synagoge" |
Der völlig zerstörte Innenraum hat ein neues Gesicht erhalten.
Im Parterre befinden sich heute ein Gebetsraum, die sog. ,,Synagoge in
der Synagoge", ein jüdisches Archiv mit Bücherei über das
Judentum und zwei kleinere Seminarräume der Volkshochschule. Den ersten
Stock nehmen ein großer Saal für Konzerte, Vorträge und ähnliche
Veranstaltungen und ein weiterer Seminarraum ein.
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Zwei Räumlichkeiten
wurden originalgetreu restauriert:
- der Vorraum im Parterre (es fehlt allerdings die den Vorraum
begrenzende Wand mit der Eingangstür zur inneren Synagoge) und
- das Gebetszimmer im ersten Stock (jetzt dritter Seminarraum).
Da es in Kitzingen heute keine jüdische Gemeinde mehr gibt, wird die
,,Synagoge in der Synagoge" nur gelegentlich von der jüdischen
Gemeinde in Würzburg oder der amerikanischen Garnison genutzt.
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"Almemor"
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Im Keller der Südostseite befindet sich die ehemaligen
Mikwe, das rituellen Tauchbades der ehemaligen jüdischen Gemeinde Kitzingen.
Sie wurde in der
"Reichspogromnacht" nicht beschädigt - danach sogar noch
benutzt. Erst 1942 fiel sie dem Umbau der Synagoge in ein Kriegsgefangenenlager zum Opfer.
Im Umbauplan ist das Tauchbad der jüdischen Gemeinde in seiner ursprünglichen Form eingezeichnet. In Ansätzen ist sie heute noch zu erkennen und interessierten
Besuchern zugänglich.
Um die angemessene Nutzung der ,,Alten Synagoge" kümmern sich
die Stadt Kitzingen (Volkshochschule), aber auch der "Förderverein
ehemalige Synagoge Kitzingen e.V." Dieser Verein hat sich auch
verdient gemacht, als es darum ging, die Restaurierung der Alten
Synagoge politisch durchzusetzen.
© Text 2000: Dr. Elmar Schwinger
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Die
jüdische Gemeinde in Kitzingen (1865-1942)
Leben zwischen Erfolg und Katastrophe
Dr. Elmar Schwinger recherchierte über
die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Kitzingen in den Jahren 1865
bis 1942. Das Resultat ist ein umfassender Beitrag über die
Erfolgsgeschichte jüdischer Weinhändler, Ehrungen Kitzinger Juden,
Integration & Assimilation, u. v. m.
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Kaddisch - Gebet der
Gemeinde
Im Kaddisch-Gebet wird die Größe und Heiligkeit des Gottesnamen
verherrlicht. Es richtet die Zuversicht im messianischen Sinne auf das
Gottesreich aus. So erfüllt die Gottesverehrung das Leben des
Gläubigen und jeden Moment seines Daseins.
Das Kaddisch wird mehrfach im Synagogengottesdienst gebetet und ist
seit dem 13. Jh. das Gebet der Hinterbliebenen und nahen Angehörigen
eines Toten. Der Sohn spricht es im Trauerjahr täglich und dann am
Jahrtag (Todestag).
"Erhoben
und heilig wird sein großer Name in der Welt sein, die er nach seinem Wohlgefallen geschaffen hat.
Sein Reich entstehe in eurem Leben und in euren Tagen und dem
Leben des ganzen Volkes Israel, bald und in naher Zukunft! Amen!
Sein großer Name sei gesegnet immer und für alle Ewigkeit.
Gesegnet und gepriesen, verherrlicht und erhoben, erhöht,
gefeiert, erhaben und gerühmt wird der Name des Heiligen,
gelobt sei er. Erhaben ist er über alle Lob- und Gesangslieder,
Verherrlichungen und Trostworte, die in der Welt gesprochen
werden. Amen.
Fülle des Friedens und des Lebens möge vom Himmel herab uns
und ganz Israel zuteil werden. Amen.
Der, der Frieden in seinen Höhen
schafft, schaffe Frieden über uns und über ganz Israel. Amen."
aus: Kaddisch mit dt. Übersetzung,
Transskription und Kommentierung v. Dr. M. J. Beihoff,
Düsseldorf 1990
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Führungen in der Alten Kitzinger Synagoge nur nach vorheriger
Vereinbarung:
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N. N., bisher:
Michael Schneeberger,
verstorben 13.10.2014 |
Gustav-Adolf-Platz 1,
97318 Kitzingen
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N. N.
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